Hat Ihnen schon mal jemand erzählt, er würde von einem anderen Planeten kommen und sei nur für einen Testdurchlauf auf der Erde? Wahrscheinlich nicht. Und wenn ja, hätten Sie ihn mit Sicherheit für verrückt erklärt, oder?
Der 14-jährige Adam kommt in die Biologieklasse von Lisa und ihrer Freundin Kim. Er stottert, seine Klamotten fallen auseinander und er hält sein Biologiebuch die ganze Zeit verkehrt herum und schreibt trotzdem gute Noten. Adam ist das, was man einen verdrehten Typen nennt. Keiner will etwas mit ihm zu tun haben, keiner bis auf Lisa. Lisa, die Tochter aus gutem Hause mag Adam und freundet sich mit ihm an. Aus Freundschaft wird schnell mehr und alles könnte so schön sein, wenn da nicht unübersehbare Probleme wären:
Adam behauptet steif und fest, er würde vom Planeten Wega X kommen und seine Familie wäre gar nicht seine echte Familie. Adams Familie ist bitter arm, Lisa dagegen muss sich um Geld keine Gedanken machen. Adam lebt in einem Haus ohne Fußboden und Klo, Lisas Zuhause hat vier Badezimmer. Adam wurde von seinem Vater mit einer Kette misshandelt, Lisas Mutter ertränkt ihre Probleme gerne mit einem Glas Martini. Von Adam hält sie gar nichts und auch Kim ist anfangs nicht sehr begeistert von dem neuen Freund ihrer besten Freundin.
Myron Levoy beschreibt in seinem Jugendbuch „Adam und Lisa“ einfühlsam das Erwachsenwerden zweier Jugendlicher, die in ganz unterschiedlichen Verhältnissen aufwachsen und die doch zueinander finden. Aber wird es Lisa schaffen, dass sich Adam mit der bitteren Realität auseinandersetzt? Wird es ihr gelingen, ihn zu einem echten Erdenbewohner zu machen? Ein tolles Jugendbuch, welches auch mich als Erwachsene fasziniert hat. Für alle, die nicht wissen, was sie Teenagern zum Geburtstag schenken sollen.
Eure Hilde Wolf