Weisser Oleander
…„Was ist mit ihr passiert?“, fragte er. „Sie hat ihren Freund getötet“, sagte ich, während ich ihr Foto betrachtete, ihr Profil ein Speer zwischen meinen Rippen, der mir die Leber durchstach, den rechten Lungenflügel. Eine Träne löste sich aus meinen Wimpern und fiel auf ihr Bild. Ich wischte sie ab. „Sie ist im Gefängnis.“…(Zitat)

Und genau aus diesem Grund wohnt die 12-jähige Astrid bei der Alkoholikerin Starr, die neben Astrid noch andere Pflegekinder von der Fürsorge vermittelt bekommen hat. Doch Starr hat ihre Sucht irgendwann nicht mehr im Griff und Astrid, das Kind einer überaus exzentrischen Mutter sucht Halt bei Starrs Freund Ray. Starr wird zusehends eifersüchtig auf ihre Pflegetochter und eines Tages gerät die Situation außer Kontrolle.

Erschreckend endet diese erste Station in Astrids neuem Leben, und viele weitere folgen. Jedes Mal aufs Neue muss Astrid versuchen, das Beste aus ihrer Situation zu machen und irgendwie mit den immer neuen Umständen zurechtzukommen. Dabei versucht sie, um sich selbst zu schützen, niemanden an sich heranzulassen. Doch dann kommt Astrid zu Claire und zum ersten Mal erfährt sie echte Fürsorge und ein vermeintlich behütetes Zuhause. Wird sie ihr Glück festhalten können?

„Weisser Oleander“ von Janet Fitch ist die bewegende und an manchen Stellen erschreckende Geschichte eines hochintelligenten und sensiblen Mädchens, das unter den schwierigsten Bedingungen versuchen muss, ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln, um herauszufinden, was sie wirklich vom Leben will.

P.S.: Die gleichnamige Verfilmung mit Reneé Zellweger und Michelle Pfeiffer ist nur halb so gut wie der Roman.

Eure Hilde Wolf



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